Wer auch bei schlechtem Wetter Fotografieren will, der muss sich und die Ausrüstung entsprechende schützen.
Im ersten Teil meines Berichtes möchte ich auf den Kälteschutz für uns Fotografen kurz eingehen. Warme Kleidung ist für die meisten dann ganz klar. Aber die Hände sind beim Fotografieren dann die Schwachstelle. Schöne dicke Handschuhe sind sicher was Feines gegen die Kälte, aber damit kann man dann nicht mehr fotografieren. Da bleibt dann nur die Handschuhe ausziehen, fotografieren und wieder anziehen.
So hat es mich eines Samstags in ein Sportgeschäft gezogen, wo ich einfach mal hören wollte, was es denn so gibt. Der nette Verkäufer kam auch gleich auf Laufhandschuhe, die den Wind nicht durchlassen und trotzdem noch dünn sind. Der "The North Face eTip Glove" für 29,95 Euro hat mit gefallen, da er sogar zum Arbeiten am Laptop geeignet sein sollte. Aber da kann dann nur der Parxistest am Ende zeigen, was da dran ist.
JA - das geht echt prima!
Wer jetzt noch weitere Details haben will, der kann einfach weiterlesen... Die erste Bewährungsprobe hatten die Handschuche schon mal zu Hause, wo ich ausprobieren wollte, ob man tatsächlich eine kamera damit noch bedienen kann. Die Handschuhe sind an den Handflächen mit Silikongrip übrezogen. An den Fingerspitzen von Zeigefinger und Daumen sind besondere Elemente, die wohl eine einfache Bedienung des Touchpads am Laptop ermöglichen sollen.
Bei mir kommen die Canon 5D Mark II bzw. die 7D zum Einsatz. Die Knöpfe oben lassen sich fast uneingeschränkt bedienen. Etwas schwieriger ist nur die Veränderung von Einstellungen mittels Daumenrad. Dies geht nicht immer ganz so gut, wie ohne Handschuhe. Aber diese "Beeinträchtigung" ist nicht so gravierend. Manchmal muss man halt zweimal drehen... Hier ist die Griffigkeit nicht ganz so gut wie die bloßen Finger.
Somit war die Trockenübung schon mal gut verlaufen!
Bei den Kraninchen im Oktober und dann hier im Raum Wiesbaden bei den Störchen im November konnte ich die Handschuhe dann noch mal bei echten Fotobedingungen testen. Die Testbedingungen waren allerdings bisher noch nie unter Null Grad.
Bei den Kranichen haben wir u.a. eine Schifftour gemacht und einen alten Wachturm bestiegen, wobei der Wind uns schon ganz schön ausgekühlt hat - ABER nicht meine Hände. Somit kann ich die Handschuhe nur empfehlen als Fotohandschuhe.
... aber den Kältetest haben die Handschuhe in der Zwischenzeit auch gemeistert. Dabei darf man nicht erwarten, dass diese doch recht dünnen Handschuhe auch am Nordpol noch für warme Finger sorgen. Bei richtig kaltem Wind unter Null Grad wurden meine Finger recht schnell kalt. Ist der Wind aber nicht so stark, aber die Temperaturen klar unter Null, so habe ich den Eindruck, dass ich keine kalten Finger bekomme. Bei -7 Grad bei den Störchen haben sie sich bewährt.
Aber da ist noch etwas nicht so erfreuliches. Da ich die Handschuhe zwischenzeitlich verlegt hatte, habe ich versucht ein neues Paar zu kaufen. Das ist aber leider nicht möglich, da diese Handschuhe nicht mehr lieferbar sind. Es kann sein, dass sie wieder im Herbst neu aufgelegt werden - also müssen wir uns in Geduld üben.
In der Zwischenzeit habe ich mir dann die Fotohandschuhe von Lowepro gekauft und auch meine geliebten eTip wieder gefunden. Zum Lowepro Handschuhe werde ich auch demnächst noch einen Bericht einstellen. Mein erster Eindruck ist, dass die etwas dicker erscheinen und aus Stoff sein müßten. Sie wirken somit wärmer. Aber das kann täuschen, da der eTip aus Kunstfaser ist und sehr winddicht. Die Kamera liegt aber vergleichbar gut in der Handschuh-Hand und die Griffläche ist ebenfalls mit einer Gummierung versehen. Die Tasten lassen sich vergleichbar gut bedienen.